Es
ist nie der gleiche Schnee, der da fällt. Und sehe ich gen den Himmel, dann
erscheinen die Flocken dunkelgrau und sehe ich sie gegen Häuserwände, dunkle
Fensterscheiben und Baumstämme, dann sind sie wieder weiß.
Ich befasse mich mit den Erscheinungsweisen fallenden Schnees und in mir entstehen
Worte, die von einer „Gnade des Himmels“ sprechen, die sich still und bestimmend über die Erde legt.
Es
ist dann alles so sauber, wenn Schnee darüber liegt. Es ist still. Es ist weiß.
Es beruhigt. Es deckt ab. Es schützt. Es sieht aus wie ein Federbett. Es ist nicht von Menschen gemacht. Es
hat eine unvergleichliche Reinheit.
Sie reicht hinein in unsere zivilisierte
Welt, in zivilisierte Gedanken und die Welt telekommunikativer Soap-Operas.
Es
kommt einfach herunter. Stumm. Stille. Kristalle. Angeblich keine zwei, die
identisch wären. Ausdruck unermesslichen Reichtums und Fülle.
Viel
Kraft wird aufgewendet, um dagegen anzugehen. Mit Schneeräumern, Walzen und
Tausalzen. Der Zauber frisch gefallenen Schnees in den Städten, der hält nicht
lange.
„Jetzt
reicht es aber mit dem Schnee.“ So hört man die Leute reden nach zwei oder drei
Tagen. Das dauert nun schon zu lang.
Mir gefallen der Sternenhimmel und die Tropfen geplatzten
Regens auf Fensterscheibens. Mir gefallen Punkte und die Sonne und der Mond.