Montag, 26. September 2011

Goldener Oktober

Heute schlägt von draussen so etwas herein, das mich erwartungsvoll stimmt. Unabhängig von Menschen. Es ist dieses „Goldener Oktober“-Gefühl. 

Da ist ein bestimmtes, von der Seite kommendes goldenes Licht mit gemeint, da ist ein bestimmter Geruch von angegammelten, taubesetzten Pflanzen, gold-gelben und braunen, aneinanderklebenden zerfallenden Blättern, da ist so eine kühle, frische Luft mit dabei, da sind die unzähligen, regenbogenfarbig-silbrig blinkenden Tautropfen mit dabei – vielleicht schon angefroren, vielleicht auch noch nicht. 

Da sind die letzten Rosen dabei, die es vielleicht noch bis zum ersten Schnee schaffen. Der Geruch von Pilzen. Da sind die Spinnen in ihren fein versponnenen Netzen mit dabei, da ist auch eine Verlangsamung des Lebens mit dabei – weg von allzu großer Aktivität, hin zu einem Vorgang, der sich vollzieht, ohne, das etwas dafür getan werden müsste. 

Wer jetzt noch kein Haus gebaut hat, der baut sich keines mehr... 

Der Oktober läutet einen Zeitraum ein, in dem schon alles getan sein muss und in dem dann die Dinge sich selbst überlassen werden. Eine Zeit des Ablassens von all der Aktivität und davon, etwas neu zu strukturieren.