Samstag, 8. September 2018

Funkenflug

Mücke fliegt vorbei, von Ferne Blaulicht. Bettgestelle, verknautschtes Bettzeug, verdrehte Köpfe, übermächtig gewichtige TV-Geräte an Krakenarmen.

Kind schreit. Straßenbahn reibt sich an blanken, spiegelnden Gleisen. Bremsen. Kind schreit immer lauter. Rollkoffer übernimmt klackernd den Bürgersteig unterhalb vom Fenster. Kind schweigt. Radio läuft.

Allseits offen, Licht durch Fenster, rauschen Blätter, Lichtblitze im Zwischenraum, Vogelschwarm, Wolkenfetzen, der Abend rosarot, gnadenlose Höhe, schneebedeckte Berge, klirrendes Felsgestein, Tannennadelgeruch.

Summen in der Luft, schwirrende Nähe einer Wespe. Rosinen an den Lippen. Blinken eines Scheinwerfers, wechselnde Ampeln.

Pfeiffen einer Klimaanlage, ein feuchtes Taschentuch, Motoren rollen.
Tropfen ordnen ein gläsernes Dach. Krähen nagen an Gummiabdichtungen, lassen pochend Walnüsse fallen. Bei schlechtem Wetter tropft es herein. 

Kollegen arbeiten, ich räume meinen Schreibtisch auf, Teeränder verwischen.

Donnerstag, 30. August 2018

Vom Himmel herab


Draussen Regen. 
Regnet herab, 
bei hellem Himmel. 

Regen der Erleichterung.
Der Himmel leicht golden, 
lichterfülltes hellgrau
mit einem Hauch von Pfirsichhaut.

Regelmäßig, gerade, 
in schweren Tropfen
kommt es herunter. 
Trieft.

Regen der Erleichterung.
Regen, der nicht vorübergeht.
Bleibt. Anhält.

Bitter Not ersehnter Regen.

Regelmäßig, ruhig und reichhaltig. 

Regen, der die Erde nähren, 
die Flüsse, Seen und das Grundwasser auffüllen wird. 

Er fällt ohne Gewalt, ohne Nachdruck, 
mit gewisser Schwere, großen Tropfen
gleichmäßig, ruhig und selbstbewusst.

Beruhigend.