Mittwoch, 1. Februar 2012

Beschlagene Fenster im Bus

Und das war mir gestern aufgefallen, als ich die beschlagenen Fenster des Busses ansah, diese ganzen Spuren, die sich im Beschlag abzeichnen, diese Vergangenheiten, die sich als Spur in der Gegenwart abzeichnen. 

Der Abdruck von Haaren eines Kopfes, der sich während der Fahrt müde oder bequem an das Fenster angelehnt hat, der Abdruck von Kindergesichtern, die mit dem Nebel auf dem Fenster ihre Spiele gespielt haben, Nase reindrücken, Stirn abdrücken, mit der Zunge ablecken, die Lippen auf die Scheibe pressen, all das hinterlässt Spuren. 

Mit der Vergangenheit in meinem Hirn werde ich niemals fertig werden. Die ist mittlerweile ein prallgefüllter Sack. An den traurigen Geschichten hänge ich besonders fest. Untrennbar hänge ich an denen dran und kann immer noch darüber heulen. Jeden Tag neu. 

Es ist nicht so leicht, immer wieder zu vergegenwärtigen, das nur man selbst für sein Erleben zuständig ist und niemand anderes. Der kurze Weg wird immer wieder erhofft: 

Andere sollen für Erlösung sorgen.